Spiraldynamische Muskelketten-Therapie

Forscher der Evolutionsgeschichte haben das Spiralprinzip als Kern menschlicher Bewegung entdeckt. Alle wichtigen Bewegungen wie Greifen und laufen, Stützen und Stossen sind beim Neugeborenen als Reflexbewegungen angelegt. Die spiraldynamischen Muskelketten-Übungen spiegeln die evolutionsgeschichtlich wichtigsten Urbewegungen wider.

Spiraldynamisches Muskelkettentraining

Die meisten Rückenschmerzen entstehen durch biomechanische Ursachen. Durch den Verschluss der Foramen (Zwischenwirbelloch) und die folgende Komprimierung des durchlaufenden Nerves entsteht der Schmerz. Denn die gegenseitige Berührung der Gelenke (Wirbelkörper / Dornfortsätze) provoziert die Nervenwurzel.

Ausgelöst wird diese Irritation durch die ständige, vertikale Stabilisation im Stehen bzw. Sitzen und die fehlende Entspannung der vertikalen Muskeln während der Bewegung.

WS spiraldyn. MKT

Die Muskeln beeinflussen die Zwischenwirbelscheiben, Gelenke und Wirbelkörper und Ihre Funktion formt die Struktur. Darum können wir aktiv etwas dazu beitragen, unserem Rücken viel Gutes zu tun.

Die Übungen mit dem elastischen Seil haben unter anderem das Ziel:

Optimale Koordination der Bewegung und richtige Reaktion des Muskelapparates!

Das heisst: die Entstehung der spiralen Muskelketten und die Entspannung der vertikalen Muskelketten. Die Wirbelsäule reagiert mit Traktion und Dehnung nach oben – Zentrierung und Ausgleich zur Mittellinie.

Die vertikalen und spiralen Muskelketten verhalten sich zueinander wie Bizeps und Trizeps: während der eine arbeitet, ist der andere entspannt. Der gespannte Zustand des Bizeps (Aktivität) bewirkt automatisch eine neuromuskuläre Hemmung der Aktivität des Trizeps und umgekehrt. Es wurde sogar mit wissenschaftlichen Messungen bewiesen, dass der Muskeltonus des Antagonisten sogar tiefer ist, als es in der entspannten Ruheposition der Fall ist. Dieser Mechanismus (reziproke Inhibition) läuft völlig autonom ab; es dient dazu eine Bewegung mit kleinstmöglichem Kraftaufwand auszuführen!

 

Spiralstabilisation der Wirbelsäule nach Dr. med. Richard Smíšek

Funktionelle Stabilisation und Mobilisation der Wirbelsäule

 

  1. Erreichen der Muskelbalance im Schulter- und Beckengürtel, im Rumpf und in den Gliedmassen
    * kräftigen
    * dehnen

  2. Anwendung von der reziproken Inhibition (aktiver Entspannung) während der Muskeldehnung – aktives Stretching
    * Die Aktivität des Agonisten führt zur Entspannung des Antagonisten
    * Die Dehnung der in reziproken Inhibition (aktiv) inhibierten Muskeln ist viel effektiver als gewöhnliches Stretching

  3. Muskelketten
    Bei der Aktivierung der Muskelkette wird die Kontraktion der verschiedenen Muskeln
    zusammenkoordiniert und kommt zur effektiven Nutzung des Muskelapparates ohne
    das Muskelvolumen zu vergrössern. Auch ein kleiner und leichter Körper kann höhere
    Leistungen aufbringen.

Spiralstabilisation der Bewegung:
* der Körperumfang wird messbar reduziert (sichtbare Verschmälerung der Taille)
* Streckung der Wirbelsäule nach oben, verleiht der Wirbelsäule ihre Mobilität, die
  gleichzeitig stabilisiert wird
* regeneriert die Zwischenwirbelscheiben
* vertikale Stabilisation in der Ruhephase
* stabilisiert die Wirbelsäule, zieht aber die Zwischenwirbelgelenke zueinander, blockiert
  sie und verschliesst sie für die Bewegung

* ermöglich das Ausruhen der Muskelspiralen

* Überwiegen der vertikalen Stabilisierung bei der Bewegung beschädigt die Wirbelsäule
  und die tragende Gelenke !! Die Bewegung sollte deshalb durch die spiralen Muskel-
Ketten stabilisiert werden.

  1. Propriozeptive Stimulation der Fusssohle
    * posturale Reaktion: mit dem Druck auf die Fusssohle erhöht sich der Muskeltonus
    der Bauchmuskeln, die dann für die Stabilität der Wirbelsäule sorgen
    * Sensomotorik: bei der Bewegung tritt eine erhebliche Stimulation des Fusses auf,
      vorallem wenn das gesamte Körpergewicht auf ein Bein übertragen wird. Durch diese
      Stimulation kommt es zur Erhöhung des Muskeltonus der Bauchmuskulatur
    * Spiralstabilisation: durch die Aktivität der Muskelspiralen kommt es zur Aktivierung
      des Fussgewölbes und der hohe Impuls von der Fusssohle wirkt als doppelter Anreiz
      für die Erhöhung des Tonus der Bauchmuskeln

  2. Dynamische Stabilisation
    Der Wechsel von Aktivität und Relaxation beschleunigt den Eintritt von Kontraktion der
    stabilisierenden Muskeln und damit wird die Stabilität der Wirbelsäule, der Gelenke und
    der unteren Gliedmassen geschützt

  3. Balanceübungen
    * aktives Fussgewölbe – Stabilität der Fusssohle und des Sprunggelenkes
    * Stabilisation des Knie- und Hüftgelenkes
    * Stabilisation des Beckens durch die Aktivierung der Beckenbodenmuskeln, die die Reaktion in den jeweiligen Muskelketten auslösen
    * Stabilisation des Beckens durch die grossen Gesässmuskeln
    * Stabilisation des Rumpfes durch die schrägen Bauchmuskeln und den queren Bauchmuskel in den Muskelketten

  4. Übungen für die schrägen Bauchmuskeln und den queren Bauchmuskel in Muskel-
    ketten im Stehen

  5. Einübung eines konsequenten Einschalten der Muskelspiralen während der Bewegung und während der reziproken Inhibition der Vertikalen
    * das Ziel besteht darin, dass man zur Ausführung der Bewegung nur die notwendigen Muskeln einschaltet und eine Verschwendung der Kräfte, die zum Einschalten der für die Bewegung unwichtigen Muskeln nötig wären, verhindert.

  6. Verbesserung der Muskeldurchblutung (Muskelernährung)

  7. Erhöhung der Sauerstoffsättigung des Blutes, Verbesserung des Stoffwechsels
    * Dehnung der Muskeln, die die Erweiterung des Brustkorbes verhindern
    * Mobilisation des Brustkorbes
    * Vertiefen des Zwerchfellatmens

Ziel des Trainings
* durch die Koordination der verschiedenen Muskelaktivitäten in den Muskelketten wird die Muskelkontraktion verstärkt und die sportliche Leistung erhöht
* Mobilitätssteigerung durch die Anwendung von der reziproken Inhibition
* Verbesserung der Koordination und Stabilisation der Bewegung
* konsequente Regeneration der Wirbelsäule (Wirbelscheiben) und Gelenke – Prävention im Sport
* schnelle Muskelregeneration